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1254. Breslau.

doch nach dem 8. Mai.

Herzog Heinrich von Schlesien urkundet, dass mit seines Bruders Herz. Wladislaw und seiner Mutter Anna Zustimmung der Müller Hermann seine an das Elisabeth-Hospital anstossende Mühle den Kreuzherren mit dem Sterne vom Orden des heil. Augustin und den Provisoren des Hospitals um 260 Mark verkauft hat (vgl. o. No. 815), und zwar hatten die Brüder die Hälfte der Mühle schon vor dem Brande der Stadt Breslau, der sich zufällig am Tage der susceptio der Reliquien des heil. Stanislaus ereignete, um 100 Mark gekauft, die zweite Hälfte aber nach jenem Brande, der auch die Mühlen selbst ganz und gar verzehrte, welche dann die Brüder mit grossen Kosten wiederherstellten, um 160 Mark. Nun haben sich die Brüder von der Gemeinschaft der Bürger (communio civium), in Gegenwart des Breslauer Vogtes Heinrich und der 12 Schöffen der Stadt durch Hermann, die jurisdictio possessionis (ganz in derselben Bedeutung im Sinne von jus wird jurisd. auch in No. 857 gebraucht).

Z.: Die Minoriten Herbord und Conr. Leo, Conrad, Schenk, Ulrich Untertruchsess, Unimir, Richter der älteren Herzogin (Anna), Nichol., Prokur. der Herzogin, Heinrich, Vogt von Breslau, dessen Bruder Sifridus, Amilius Henr. de Slup, Wernherus de Gorlizt, Gotkinus, Conr. de Radonisk, Henr. de Cyz, Hellenbrechtus, Ditmarus scultetus (in den Abschriften fehlt zwischen Ditmarus und scultetus der sonst die Namen trennende Punkt ebenso wie zwischen Theodericus und Armifex; Korn hat Scultetus als besonderen Namen gerechnet um die 12 Schöffen - inclusive des Vogtes - herauszubekommen), Theodericus, armifex.


Nach zwei beglaubigten Abschriften aus dem XVIII. Jahrh. P.-A. Matthiasstift 1455b. und 1489a. bei Korn, Breslauer Urkundenbuch S. 15. Die Einfügung der Urkunde an dieser Stelle dürfte das kurz vorher Angeführte rechtfertigen.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.